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„Exzellente Wissenschaft braucht Verständlichkeit“ – Klaus Tschira Stiftung gründet Institut für Wissenschaftskommunikation

Von Wissenschaftlern an Universitäten und Forschungseinrichtungen wird zunehmend erwartet, dass sie der Öffentlichkeit verständlich erklären, wie und worüber sie arbeiten. Dazu bedarf es neben der Bereitschaft, sich über den Kreis der Fachkollegen hinaus mitzuteilen, spezifischer kommunikativer und nicht zu letzt auch technisch-medialer Kompetenzen. 

Die Stiftung des SAP-Mitgründers Klaus Tschira (KTS) in Heidelberg, hat am vergangenen Mittwoch angekündigt, ein Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) zu gründen. Es wird am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angesiedelt sein. Für die erste Förderperiode von fünf Jahren finanziert die Klaus Tschira Stiftung das Institut mit 10 Millionen Euro.

„Exzellente Wissenschaft brauch Verständlichkeit“, erläutert Klaus Tschira das Anliegen des NaWik. Dazu sollen Aus- und Weiterbildungsangebote entwickelt werden, die Interessenten bundesweit zur Verfügung stehen werden. Das Lehrangebot wird neben Kursen in Karlsruhe und an anderen Hochschulen möglicherweise auch internetbasierte Lernformen umfassen. Vorrangige Zielgruppe ist der wissenschaftliche Nachwuchs. Soweit die Kapazitäten ausreichen, können aber auch bereits profilierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Angebote nutzen, wie Renate Ries von der KTS auf Nachfrage erklärt.

Mit im Boot ist der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft, der sich mit Zeitschriften und seiner Plattform für Wissenschaftsblogs SciLogs seit Jahren auf dem Feld der Wissenschaftskommunikation engagiert.

Begleitend startet am KIT ein Studiengang „Wissenschaft – Medien – Kommunikation“.

Momentan ist noch nicht klar zu erkennen, was genau an dem neuen Institut stattfinden wird. Der geplante Bachelor- und Masterstudiengang dürfte sich eher an Fachjournalisten richten, die über die Wissenschaft schreiben, die Fortbildungsangebote für Doktoranden und Postdocs an junge Forscher, die aus der Wissenschaft berichten. Spannend wird auch sein, welche Rolle die digitalen Medien, etwa Wissenschaftsblogs oder das Social Web spielen werden.

Wer das neue Institut leiten wird, steht nach Angaben der Stiftung noch nicht fest. Der Start ist für den Oktober 2012 angekündigt.

 

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Veröffentlicht unter Digital Humanities