Quick Response Codes (QR Codes) bieten eine sehr effiziente Möglichkeit, Objekte im physischen Raum mit digitalen Inhalten zu verknüpfen. Die quadratische Grafik eines QR Codes kann in fast beliebiger Größe auf Objektbeschriftungen, Schildern, Plakaten, Wänden usw. angebracht werden. Verfügt der Besucher über ein internetfähiges Smartphone und hat einen kostenlosen QR-Scanner installiert, gelangt er über den QR Code zu einem online verfügbaren Informationsangebot (Texte, Bilder, Audio, Video …). QR Codes können auch in offline laufenden Smartphone-Apps verwendet zur Identifizierung von Objekten verwendet werden – wichtig für ausländische Besucher, die aus Kostengründen die Roaming-Funktion deaktiviert haben.
Übersicht:
- Zeitzeugenberichte in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
- Ausstellung „Zeitsprünge“ im Museum der Stadt Villach, Österreich
- QR Code Rallye im DB Museum Nürnberg
- Übersetzungen zu Info-Tafeln an historischen Gebäuden in Freiburg
- QR Schnitzeljagd zur Ausstellung Heinrich Hertz im Deutschen Museum, Bonn
- Der Central Park als virtuelles Freilicht-Museum
- QR Codes im Derby Museum
- Kunst im öffentlichen Raum in Frankfurt
- QR Codes zur Stirling-Ausstellung der Staatsgalerie Stuttgart
- QR-gestützte Führung zum Neubau des Museum for Human Rights, Winnipeg
Siehe auch unsere Blogbeiträge zu diesem Thema.
QR-Codes werden zum Teil auch bei Augmented-Reality-Projekten eingesetzt. Siehe unsere Zusammenstellung und Blogbeiträge zu diesem Thema.
QR Codes machen Berichte von Überlebenden des KZ Auschwitz in der Gedenkstätte abrufbar
Um den Besuchern im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz die Zeitzeugenberichte von Überlebenden direkt am authentischen Ort des Geschehens zugänglich zu machen, setzt die Gedenkstätte QR-Codes ein. Die Marker sind an Informationstafeln angebracht. Damit auch ausländische Besuchern die Online-Inhalte kostenlos abrufen können, hat die Gedenkstätte ein freies WLAN-Netzwerk installiert.
Siehe unseren Artikel zu diesem Projekt …
QR Codes in der Ausstellung Zeitsprünge – Villach in alten Ansichten
Die Ausstellung im Museum der Stadt Villach dokumentiert die Entwicklung der österreichischen Stadt in Fotos und Ansichtskarten aus einer Privatsammlung. Die QR Codes werden an verschiedenen Stellen eingesetzt, um Zugang zu Filmsequenzen und vertiefenden Textinformationen zu geben. Das Museum bietet seinen Besuchern die freie Nutzung des hauseigenen WLAN an, so dass beim Abruf etwa der Videos dem Besucher keine Kosten entstehen. „Jene (jüngeren) Besucher, die die Technik bereits kennen, kommen damit sehr gut zurecht“, fasst Dr. Kurt Karpf, Museum und Archiv der Stadt Villach, die ersten Erfahrungen zusammen.
Off Topic: Die Videosequenzen (zu sehen bei YouTube) kombinieren historische Stadtansichten mit humorvollen Spielszenen im Vnitage-Look und sind ein schönes und vergnügliches Beispiel für Storytelling im Museum.
QR Code Rallye durch die Sammlung des DB Museums
In der Sammlung des Museums der Deutschen Bahn sind an bestimmten Stellen QR Codes platziert. Codiert sind Texte, die einen Hinweis enthalten, wo sich der nächste Code befindet. So ergibt sich eine Rätsel-Tour durch die Ausstellung. Die Auflösung gibt es – ebenfalls über einen QR Code – am Ausgang der Dauerausstellung.
Projektbeschreibung auf der Website des DB Museums …
Übersetzungen von Info-Tafeln an historischen Gebäuden in Freiburg i.Br.
An historischen Gebäuden der Freiburger Altstadt informieren Hinweistafeln Bürger und Besucher in kurzen Texten. Beim Austausch der Tafeln nach 25 Jahren wurden am unteren Rand jeder Tafel vier QR Codes angebracht, über die ausländische Besucher den Text in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch abrufen können.
Dazu nutzen die Besucher eine der gängigen Dekodier-Apps (barco, Quickscan, Quickmark …). Im Gegensatz zum üblichen Verfahren sind in den QR Codes allerdings keine Links hinterlegt, sondern die Texte selbst. Das hat den Vorteil, dass zum Lesen keine Verbindung zum Internet erforderlich ist – eine kluge Entscheidung, den die meisten ausländischen Reisenden haben das Roaming deaktiviert, um sich vor kostspieligen Überraschungen zu schützen.
HzCachingTour zur Ausstellung Heinrich Herz des Deutschen Museums
Im Stadtraum sind QR-Codes verteilt, die von den Besuchern wie in einer Schnitzeljagd gesucht werden müssen. Über die QR-Codes werden Informationen von einer Ausstellungswebsite abgerufen.
Eine Projektbeschreibung findet sich im Blog zur Ausstellung.
World Park – der Central Park in New York wird zum virtuellen Museum
Im Park wurden große Schilder mit QR-Codes verteilt, die historische Dokumente und Informationen mobil zugänglich machen. Zum Teil werden die Bilder als Augmented Reality über den Video-Stream des Smartphones geblendet.
Screenshot aus der Projektbeschreibung der Agentur Magma.
Einen guten Eindruck vermittelt das folgende Video:
Pilotprojekt: QRpedia – Wikipedia-Artikel zu Objekten
Über die Website http://qrpedia.org/ können Museen QR Codes erzeugen, über die Nutzer Wikipedia-Artikel in ihrer jeweiligen Sprache aufrufen können. In einem Pilotprojekt wurde der Einsatz im Museum im Derby Museum getestet. Wie dies in der Praxis funktioniert, zeigt das folgende Video:
Weitere Materialien zu diesem Projekt finden sich in unserer Storify-Sammlung.
Pilotprojekt: Kunst im öffentlichen Raum
Das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main hat 23 Kunstwerke in den Grünanlagen des ehemaligen Stadtrings mit QR Codes ausgestattet. Wie das Projekt funktioniert, zeigt sehr schön der folgende Beitrag des Hessischen Rundfunks:
Das Vorhaben versteht sich als Pilotprojekt. Bewährt sich das System, könnte es auf alle Skulpturen, Denkmäler, Brunnen im öffentlichen Raum ausgeweitet werden. Der größte Aufwand ist dabei sicherlich die solide Beschilderung, die Informationen stehen auf der Website Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt zum Teil schon bereit.
QR Codes an Gebäuden, begleitend zur Ausstellung James Frazer Stirling
Die Ausstellung James Frazer Stirling. Notes from the Archives. Krise der Moderne (1. Oktober 2011 – 15. Januar 2012) findet an der Stuttgarter Museumsmeile statt, also an einem Ort, an dem eine ganze Reihe von Projekten des britischen Architekten realisiert wurden. Die Staatsgalerie Stuttgart hat diese Konstellation zum Anlass genommen, über QR Codes an zwölf Stationen im Stadtraum Informationen aus der Ausstellung abrufbar zu machen.
Update: Inzwischen hat die Staatsgalerie den QR-Code zur Ausstellung auf auf ihrem Account bei Pinterest eingestellt.
Museum for Human Rights, Winnipeg
Führung mit QR Codes zum Neubau des Museums
In Winnipeg, Kanada, entsteht zur Zeit für 310 Millionen Dollar der spektakuläre Neubau des Canadian Museum for Human Rights. Während der mehrjährigen Bauphase können Interessenten sich über QR Codes, die an der Umgrenzung der Baustelle angebracht sind, Informationen zu diesem Projekt auf ihr Smartphone holen. Das folgende Video der Zeitung Winnipeg Free Press zeigt, wie das funktioniert.
Offensichtlich geht es vor allem darum, Audio-Clips abzuspielen. Die Umsetzung der aufgerufenen Internetseiten wirkt da etwas improvisiert. Ohne großen Aufwand hätte man beispielsweise die Audiobeiträge mit Standbildern über das geplante Gebäude versehen können.
Weitere Beispiele folgen in Kürze, Vorschläge und Hinweise sind jederzeit willkommen!